© Sebastian Eidenböck

DACHBODENAUSBAU SONNENUHRGASSE

DACHBODENAUSBAU SONNENUHRGASSE

von Sebastian Eidenböck

Der Dachbodenausbau befindet sich in der Sonnenuhrgasse im 6. Wiener Gemeindebezirk auf einem um die Jahrhundertwende errichteten Haus. Das bestehende Giebeldach wird abgetragen. Die freiwerdende hochgelegene Fläche wird einerseits durch den Neubau, andererseits durch eine große Terrasse genutzt.

Der Dachgeschoßausbau ist für zwei Personen konzipiert. Es soll die Möglichkeit geboten werden, einerseits sich in privaten und voneinander getrennten Bereichen aufhalten zu können; andererseits soll ein durchgängiges Raumkontinuum geschaffen werden.

Definiert wird dieser Raum durch die Faltung eines zweidimensionalen Bandes. Die Ausdehnung der einzelnen Wohnbereiche soll sowohl von der Einheit der Konstruktion als auch von der Einheit der Spirale geprägt sein.

Diese „living area“ ist in neun verschiedene Nutzungsbereiche unterteilt: kochen > eintreten > baden > schlafen > lesen > arbeiten > wohnen_1 > wohnen_2 > fernsehen >

Aus der Anordnung der Räume entsteht die Form der Schleife. Sie gibt den jeweils erforderlichen Raumanforderungen nach. Ihre Form ergibt sich also aus der Lage im Grundriss und aus der Größe, die diese jeweilige Aktivität in diesem Abschnitt fordert.

Betreten wird die neue Wohnung über das bestehende Stiegenhaus, das um einen Stock weiter nach oben geführt wird und so direkt im Inneren der Spirale mündet. Diesem Bereich wird die Aktivität "eintreten" zugeschrieben. Die weiteren Räume entsprechen der oben angeführten Reihenfolge von Aktivitäten. Gerade in einer Tourismusstadt wie Wien kann dieser VERSUCH äußerst reizvoll sein.

Die Stabilität der Konstruktion wird durch Faltung von 4mm starken Aluminiumblechen zu sich verjüngenden Trogprofilen erreicht. Diese sind auf der Längsseite miteinander verschweißt. An den Knickpunkten der Spirale sind die Trogprofile über Verbindungselemente, die den Faltungswinkel definieren, miteinander verschraubt.

Die Aneinanderreihung dieser Elemente ergibt das tragende System. Zur Rauminnenseite werden auf dieses Tragsystem die für den technischen Ausbau notwendigen Schichten befestigt. Nach außen hin ist die Hülle des Dachgeschoßausbaues durch vernietete Aluminiumbahnen auf einer Holzunterkonstruktion gekennzeichnet.

Die sich aus der Form der Spirale ergebenden offenen Seitenflächen, bleiben optisch offen und sind mit einer außen flächenbündigen Isolierverglasung versehen. Der Sonnenschutz wird glastechnologisch gelöst. Auf diese großzügig angelegte Verglasung, welche dem Innenraum viel Licht zukommen lässt, werden keine Lasten abgetragen.

© Sebastian Eidenböck