Gemeinderatssitzungen sind in Ottensheim nicht nur öffentlich zugänglich, sie sind auch im öffentlichen Raum sichtbar. Getagt wird in einem Saal, der über die gesamte Breite zur Straße und zum Hof des Amtshauses hin verglast ist. Lang dauerte der Prozess bis zur Fertigstellung des neuen Gemeindezentrums. Als es vor 13 Jahren Überlegungen gab, das Gemeindeamt aus dem Ortszentrum abzusiedeln und mit dem Neubau einer Bankfiliale zu koppeln, erregte dies den Protest einer Plattform kritischer Bürger, die sich schließlich zur Bürgerliste formierten.
Heute ist die Liste im Gemeinderat vertreten, stellt die Bürgermeisterin – und das Wichtigste: Das Amtshaus blieb im Zentrum, ein offener Architekturwettbewerb gab einem jungen Wiener Architektenteam die Chance, seine Raumideen zur Förderung einer bürgernahen Politik und Verwaltung umzusetzen. Applaus dafür kommt auch von jenseits der Gemeindegrenzen. Nur wenige Tage nach der Verleihung des Aluminium-Architektur-Preises 2010 an die Sue Architekten für das neue Amtshaus der Marktgemeinde Ottensheim durfte Bürgermeisterin Ulrike Böker den Bauherrenpreis der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs entgegennehmen.
SANFT RENOVIERT – PERFEKT ERGÄNZT
Das Projekt umfasst die Adaptierung und sanfte Renovierung des Gusenleitner-Hauses, einem ab dem 16. Jahrhundert aus zwei mittelalterlichen Häusern zu einem Gebäudekomplex geformten Anwesen samt neuem Anbau. Unter strengen denkmalpflegerischen Auflagen wurde die historische Substanz pfleglich behandelt, im Sinne der jahrhundertelangen Tradition des Um- und Weiterbauens wurde restauriert, repariert, alle verwertbaren Elemente wiederverwendet und notwendiges Neues so eingefügt, dass die wiederhergestellte Pracht des Hauses mit einem barocken Stuckrippengewölbe, einer frühhistoristischen Deckenmalerei, alten Holzdecken und einem Holzboden mit Blütenornament zur Entfaltung gelangt. Die im 19. Jahrhundert vorgenommene Teilung des Hauses wurde rückgängig gemacht, ein großzügiges Entree im wieder als Einheit hergestellten Gewölbegang geschaffen und dort eine neue Stiege aus Holz und Stahlplatten als vertikales Erschließungselement eingefügt. Die Spuren der Geschichte blieben nachvollziehbar.
SORGFALT IM DETAIL
Straßenseitig wurden nach außen aufschlagende Kastenfenster nach altem Muster hergestellt. Alle neuen Fenster und Portale hingegen sind raffiniert positionierte, sorgfältig detaillierte Aluminiumkonstruktionen, die eine wichtige Rolle für die Charakteristik des Gebäudes spielen.
Das Bürgerbüro erhielt eine breite Fensteröffnung mit alugerahmter Schiebeverglasung. Eine Laibung aus pulverbeschichtetem Aluminiumblech rahmt dieses Schaufenster in die zentrale Anlaufstelle des Amtshauses, wirkt als Willkommensgeste und ist zugleich Träger der fragil wirkenden Gebäudebeschriftung. Sämtliche Portale und Verglasungen an der Hofseite des Altbaus bestehen aus einer Kombination von Aluminiumsystemelementen mit rahmenlosen Fixverglasungen in einer eingeputzten, thermisch getrennten Metallwinkelkonstruktion.
TRANSPARENZ ALS BOTSCHAFT
Der Neubau schließt direkt an den Bestand an und setzt dessen Proportionen und Materialsprache in zeitgemäßer Interpretation fort. Das Obergeschoß beherbergt die Bauabteilung. Es führt die Trakttiefe des Altbaus weiter, öffnet sich pro Fassadenseite mittels jeweils eines exzentrisch gesetzten, über die Gebäudekante gezogenen Fensters nach außen und eine breite Schiebefensterwand zur Terrasse auf dem Saaldach. Im Erdgeschoß bildet der Saal mit breiten Öffnungen ein verbindendes Gelenk zwischen dem öffentlichen Raum und dem Arkadenhof des Altbaus.
Für die straßenseitige Verglasung in Form einer nicht handelsüblichen vierschienigen Schiebetürenanlage tüftelte das ausführende Metallbauunternehmen eine auf einem bestehenden System basierende Sonderkonstruktion aus. Die Oberflächen erhielten wie alle Bauteile aus Aluminium im Objekt eine matte, anthrazitfarbene Pulverbeschichtung. Der innen mit einer feingliedrigen Hülle aus Holzlamellen versehene Saal kann für spezielle Anlässe unterteilt werden, mobile Trennelemente tragen mit einer textilen Oberfläche in Rot zu einer feierlichen Atmosphäre bei. Ein Vorhang ist vorhanden, verwendet wird er bei sehr privaten Anlässen wie Trauungen. Ansonsten, so die Bürgermeisterin, sei er ein „verbotenes Teil”. Das neue Haus ist nicht nur ein Schlüsselprojekt in der Ortskernentwicklung, es steht auch für eine politische Kultur. „Es ist eine Freude, in diesem Haus mit seinen wunderbaren Öffnungen zu arbeiten”, betont Ulrike Böker, für die das Haus auch das Bemühen um eine transparente Politik und Verwaltung widerspiegelt.
Aluminium-Architektur-Preis 2010: www.alufenster.at/AAP10
Heute ist die Liste im Gemeinderat vertreten, stellt die Bürgermeisterin – und das Wichtigste: Das Amtshaus blieb im Zentrum, ein offener Architekturwettbewerb gab einem jungen Wiener Architektenteam die Chance, seine Raumideen zur Förderung einer bürgernahen Politik und Verwaltung umzusetzen. Applaus dafür kommt auch von jenseits der Gemeindegrenzen. Nur wenige Tage nach der Verleihung des Aluminium-Architektur-Preises 2010 an die Sue Architekten für das neue Amtshaus der Marktgemeinde Ottensheim durfte Bürgermeisterin Ulrike Böker den Bauherrenpreis der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs entgegennehmen.
SANFT RENOVIERT – PERFEKT ERGÄNZT
Das Projekt umfasst die Adaptierung und sanfte Renovierung des Gusenleitner-Hauses, einem ab dem 16. Jahrhundert aus zwei mittelalterlichen Häusern zu einem Gebäudekomplex geformten Anwesen samt neuem Anbau. Unter strengen denkmalpflegerischen Auflagen wurde die historische Substanz pfleglich behandelt, im Sinne der jahrhundertelangen Tradition des Um- und Weiterbauens wurde restauriert, repariert, alle verwertbaren Elemente wiederverwendet und notwendiges Neues so eingefügt, dass die wiederhergestellte Pracht des Hauses mit einem barocken Stuckrippengewölbe, einer frühhistoristischen Deckenmalerei, alten Holzdecken und einem Holzboden mit Blütenornament zur Entfaltung gelangt. Die im 19. Jahrhundert vorgenommene Teilung des Hauses wurde rückgängig gemacht, ein großzügiges Entree im wieder als Einheit hergestellten Gewölbegang geschaffen und dort eine neue Stiege aus Holz und Stahlplatten als vertikales Erschließungselement eingefügt. Die Spuren der Geschichte blieben nachvollziehbar.
SORGFALT IM DETAIL
Straßenseitig wurden nach außen aufschlagende Kastenfenster nach altem Muster hergestellt. Alle neuen Fenster und Portale hingegen sind raffiniert positionierte, sorgfältig detaillierte Aluminiumkonstruktionen, die eine wichtige Rolle für die Charakteristik des Gebäudes spielen.
Das Bürgerbüro erhielt eine breite Fensteröffnung mit alugerahmter Schiebeverglasung. Eine Laibung aus pulverbeschichtetem Aluminiumblech rahmt dieses Schaufenster in die zentrale Anlaufstelle des Amtshauses, wirkt als Willkommensgeste und ist zugleich Träger der fragil wirkenden Gebäudebeschriftung. Sämtliche Portale und Verglasungen an der Hofseite des Altbaus bestehen aus einer Kombination von Aluminiumsystemelementen mit rahmenlosen Fixverglasungen in einer eingeputzten, thermisch getrennten Metallwinkelkonstruktion.
TRANSPARENZ ALS BOTSCHAFT
Der Neubau schließt direkt an den Bestand an und setzt dessen Proportionen und Materialsprache in zeitgemäßer Interpretation fort. Das Obergeschoß beherbergt die Bauabteilung. Es führt die Trakttiefe des Altbaus weiter, öffnet sich pro Fassadenseite mittels jeweils eines exzentrisch gesetzten, über die Gebäudekante gezogenen Fensters nach außen und eine breite Schiebefensterwand zur Terrasse auf dem Saaldach. Im Erdgeschoß bildet der Saal mit breiten Öffnungen ein verbindendes Gelenk zwischen dem öffentlichen Raum und dem Arkadenhof des Altbaus.
Für die straßenseitige Verglasung in Form einer nicht handelsüblichen vierschienigen Schiebetürenanlage tüftelte das ausführende Metallbauunternehmen eine auf einem bestehenden System basierende Sonderkonstruktion aus. Die Oberflächen erhielten wie alle Bauteile aus Aluminium im Objekt eine matte, anthrazitfarbene Pulverbeschichtung. Der innen mit einer feingliedrigen Hülle aus Holzlamellen versehene Saal kann für spezielle Anlässe unterteilt werden, mobile Trennelemente tragen mit einer textilen Oberfläche in Rot zu einer feierlichen Atmosphäre bei. Ein Vorhang ist vorhanden, verwendet wird er bei sehr privaten Anlässen wie Trauungen. Ansonsten, so die Bürgermeisterin, sei er ein „verbotenes Teil”. Das neue Haus ist nicht nur ein Schlüsselprojekt in der Ortskernentwicklung, es steht auch für eine politische Kultur. „Es ist eine Freude, in diesem Haus mit seinen wunderbaren Öffnungen zu arbeiten”, betont Ulrike Böker, für die das Haus auch das Bemühen um eine transparente Politik und Verwaltung widerspiegelt.
Aluminium-Architektur-Preis 2010: www.alufenster.at/AAP10