Stabile Preise, steigende Marktanteile, neue Technologien und Architekturtrends sind die Wachstumsfaktoren für Aluminiumkonstruktionen.
Am 10. und 11. März fand in Murau der erste werkstoffneutrale Branchentreff für Fenster und Türen statt. Die Veranstaltung wurde von der Holz Forschung Austria in Kooperation mit der Kunststoff- und Alufenster-Branche (AMFT - Arbeitsgemeinschaft Metall Fenster/Türen/Tore/Fassaden) durchgeführt. Hochkarätige Referenten präsentierten zwei Tage lang Aspekte des europäischen und österreichischen Fenster- und Fassadenmarktes.
Starkes Wachstum bei Aluminium-Fassaden
Andreas Kreutzer von Kreutzer Fischer & Partner hatte gute Nachrichten für den Aluminium-Bereich. So konnten Alu-Fenster als einziger Werkstoff der gesamten Branche innerhalb der letzten zehn Jahre ihre Preise nicht nur halten, sondern sogar nominal leicht steigern. Aluminium-Fassaden wuchsen in diesem Zeitraum um 80 %. Kein anderes Segment konnte einen derartigen Zuwachs auch nur annähernd erreichen. Und der Architekturtrend geht weiter in diese Richtung.
Hoher Nutzwert von Glasfassaden im Wohnbau nachgewiesen
Mag. Helmut Schneider von Kreutzer Fischer & Partner verdeutlichte, dass große Glasfassaden auch im Wohnbau immer mehr eingesetzt werden. Wohnen mit mehr Licht ist im privaten Hausbau schon geraume Zeit das Architekturthema schlechthin. Auch die Forderungen nach Heizkosten- und Emissionsreduktion, die insbesondere im Niedrigenergie- und Passivhausbau gestellt werden, helfen Glasfassaden zu erfüllen.
Europäische Harmonisierung und CE-Kennzeichen
Dipl.-Ing. (FH) Ulrich Sieberath vom ift Rosenheim berichtete über den Stand der europäischen Normung. Im Wesentlichen soll erreicht werden, dass Leistungsmerkmale transparenter werden. Produkt-Innovationen wie kürzlich bei der BAU in München mannigfaltig dargestellt, können diesen Anforderungen nur entsprechen, wenn Konstruktionsrichtlinien festgeschrieben sind. So sind etwa Verträglichkeitsprobleme unterschiedlicher Materialien bei Bauteilkomponenten immer mehr auslösende Ursache für die Erstellung von Gutachten. Die durchdachte und überprüfte Abstimmung aller Komponenten von Fenster- und Fassadenkonstruktionen, wie sie etwa durch Aluminium-Profilsysteme gewährleistet wird, ist daher mehr als ein Gebot der Zeit.
Dipl.-Ing Martin Wieser und Dipl.-Ing. Thomas Anderl von der Holzforschung Austria berichteten über den Stand der kommenden europäischen Produktnorm EN 14351-1 für Fenster- und Außentüren. Die Verantwortungen zur Produktdeklaration sowie die Umsetzung wurden dargestellt. Bei diesen Ausführungen wurde klar, dass Systemprüfungen anzustreben sind, weil sie einen durchgehenden Vorteil für Planer, Produzenten und Nutzer darstellen.
Marketing-Preis für Holzfenster
Um den starken Marktrückgängen bei Holzfenstern entgegen zu wirken, lud der Holzcluster Steiermark zum Abendevent "Marketing-Preis für Holzfenster". Joachim Bullermann, ein impulsiver deutscher Verkaufstrainer, stellte eindrucksvoll die Positionierungsmöglichkeiten für Holzfenster dar.
Querdenker und Experten aus unterschiedlichen Bereichen der Wirtschaft gaben Denkanstöße im Rahmen einer Talkrunde.
Innovative Technologien
Das Kleben von Glas auf Holz-, Kunststoff- und Aluminiumkonstruktionen wurde von den drei Referenten Urs Uehlinger (Hochschule für Architektur, Bau und Holz), Bmst. Dipl.-Ing. Thomas Edel (Holzforschung Austria) und Dipl.-Ing. Richard Woschitz (RW[t]+) behandelt. Den Ausführungen zufolge ist die Anwendung dieser Klebe-Technologien insbesondere im Aluminium-Bereich schon weit fortgeschritten.
Dr. Ing. Harald Schulz beschäftigte sich in seinem Referat mit der Konzeption und Ausführung dichter Fassaden. Neben Wasser-, Luft- und Dampfdichtigkeit stehen bei Fassaden, die aus einer Aneinanderreihung festverglaster Fenstereinheiten bestehen, Entwässerung und Dampfdruckausgleich des Glasfalzes nach Außen im Fokus. Die Dichtigkeit war, ist und bleibt auch in Zukunft ein Auszeichnungskriterium für Qualitätsfassaden.
Architekt Tschapeller präsentiert Alu-Projekt
Am südlichen Murufer, mitten im Tagungsort Murau, entstand der Neubau der Bezirkshauptmannschaft Murau. Die einfühlsame Planung dieses mit transparenten Hüllen gegen die Aussenluft abgeschlossenen Gebäudes wurde von Architekt Dipl.-Ing. Wolfgang Tschapeller eindrucksvoll präsentiert. Der Vortrag fokusierte Sprossenwerke als tektonische Systeme. Das Objekt wurde mit einem Aluminium-Profilsystem, welches die Marke ALU-FENSTER führt, realisiert.
Das gesamte Tagungsprogramm entnehmen Sie bitte dem pdf-Download:
Programm Fenster-Türen-Treff 2005 (PDF 1,41 MB)
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