Die Biokatalyse der Technischen Universität Graz steht als sechsgeschoßiger Kubus auf dem Campus der „Neuen Technik” und wurde nach ihrem Forschungszweck benannt.
Im April dieses Jahres offiziell eröffnet, stellt sie für Architekt Ernst Giselbrecht „einen städtebaulichen Schwerpunkt im Gelände der Technischen Universität dar und nimmt in ihrer klaren architektonischen Ausformulierung die Funktion als neuordnende Intervention wahr”.
Die Gestaltung des Gebäudes soll einerseits den Laborcharakter und andererseits die „Neue Sparsamkeit” als Architekturthema aufzeigen.
Nach außen präsentiert sich die Biokatalyse als schlichter Kubus mit ausgeprägter Nord- und Südfassade, welche unter Einsatz eines Aluminiumprofilsystems, das das Zeichen ALU-FENSTER führt, realisiert wurden. Fensterbänder strukturieren die Fassade auf der Nordseite. Die Südseite besteht aus einer Aluminium-Glas-Konstruktion, die durch einen vorgesetzten Sonnenschutz mit Faltelementen einen besonderen Akzent bei diesem Objekt setzt.
Die Innenseite der halbtransparenten Faltelemente aus perforiertem Aluminiumblech ist in Farben gehalten, die in geöffnetem Zustand sichtbar werden. Sind die Faltelemente geschlossen, dringen die Farben pastellig gedämpft durch die Perforierung.
Für Ernst Giselbrecht stehen Farbigkeit und Struktur dieser Fassade in dynamischer Weise für die fortwährende Neupositionierung der aktuellen Forschung. Die Veränderbarkeit der Fassadenflächen und die Farbigkeit bringen ein spielerisches Element in die Architektur. Die Fassade wird immer wieder neu definiert.
Die äußere Farbigkeit wird im Inneren des Gebäudes fortgesetzt: Farbige Boxen in Gelb, Rot, Blau und Grün beinhalten Sanitär- und Nebenräume. Die jeweilige Farbe kennzeichnet die einzelnen Forschungsplattformen.
Giselbrecht stellt mit der Biokatalyse unter Beweis, dass selbst mit beschränkten Budgets kreative Architektur in hoher Qualität möglich ist.