Zusammenfassungen der Redebeiträge
Georg Reinberg vom Architekturbüro Reinberg ZT GesmbH stellte zu Beginn eine prägnante Frage in den Raum: Was bringt die Nachhaltigkeits- diskussion für die Weiterentwicklung der Architektur? Ihn interessiere, was aus den Überlegungen zur Nachhaltigkeit entstehe - auch auf ästhetischer Ebene -, nämlich eine progressive Architektur. Der Architekturkritik komme in diesem Prozess eine maßgebliche Rolle zu. Daher bedürfe es Kritiker/innen, welche die neue Zeit, das neue Denken, tatsächlich verstehen. Ein Paradigmenwechsel sei notwendig: Mit Architekturkritik, die sich auf Bildbeschreibungen und ästhetische Bewertungen aus dem 19. Jahrhundert beschränke, sei modernes, nachhaltiges Bauen nicht diskutierbar. Vielmehr gehe es um folgende Fragen: Worauf baut moderne ökologische Architektur auf? Welches Weltbild liegt ihr zugrunde? Wie verändert sich die Bewertungsgrundlage? Was ist wertvolle Entwicklung? Und schließlich: Gibt es so etwas wie nachhaltige Architekturkritik? |
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Der Architekturpublizist Otto Kapfinger stimmte Georg Reinberg generell zu. |
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Der Architekturjournalist Wojciech Czaja sieht das Problem nicht zuletzt in der Struktur der Medien selbst: Die Zeit werde im journalistischen Alltag ständig knapper, die Artikel kürzer, das Thema aber laufend komplexer. Zugleich nimmt er die Architekten/innen selbst in die Pflicht. Viele würden mehr und mehr zu Marketingexperten, kommuniziert werde ausschließlich Positives. Mehr Selbstkritik und Ehrlichkeit könnten den Diskurs zwischen Medien und Architekten/innen vorantreiben. |
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Interessante Perspektiven brachte Franz Hölzl in die Diskussion ein: Als Leiter des Bereichs Nachhaltigkeit bei der SPAR Warenhandels AG weiß er um die Schwierigkeiten in der Nachhaltigkeitskommunikation: Nur ein Viertel der Konsumenten/innen könnten mit dem Begriff überhaupt etwas anfangen. Komplexen Sachverhalten stünde Beliebigkeit im Begrifflichen entgegen. Innerbetrieblich seien das Thema nachhaltiges Bauen und die Standortfrage von wachsender Bedeutung |
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