© www.alufenster.at - Eine Aluminium-Glas-Konstruktion gibt den Blick frei auf die pulsierende Stadt.   © www.alufenster.at - Viel natürliches Licht lädt zum Zeitunglesen in der Wiener Hauptbücherei ein.   © www.alufenster.at - Die Terrasse der Hauptbücherei wird nicht nur von Leseratten aufgesucht.   

Hauptbücherei Wien, Städtischer Knotenpunkt

Arch. Ernst Mayr

"Energiespender am Gürtel" bezeichnet Bibliotheksdirektor Alfred Pfoser "sein" neues Haus am Urban-Loritz-Platz. Treffender könnte man das im Frühjahr eröffnete Gebäude der Wiener Hauptbibliothek kaum beschreiben.

Es präsentiert sich nicht als elitärer Ort des Wissens, sondern als urbaner Treffpunkt, der auch solche Bevölkerungsschichten anzieht, die bislang mit der Institution Bibliothek kaum vertraut waren. Die Idee, inmitten der "Stadtautobahn", in Nachbarschaft zu zwielichtigen Etablissements die neue Bücherei zu errichten, stieß nicht nur auf Gegenliebe. Aber: Der Gürtel ist ein idealer Bibliotheksstandort. Die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz könnte nicht günstiger sein und schließlich bedeutet der Bibliotheksbau außerhalb der noblen Innenstadt, wo die meisten Kulturbauten konzentriert sind, auch ein kulturpolitisches Signal.

Geplant hat das von der Bevölkerung mit großem Zuspruch aufgenommene Gebäude der Wiener Architekt Ernst Mayr, der Anfang 1999 als Sieger eines zweistufigen Architektenwettbewerbes hervorgegangen ist. Signifikantestes Merkmal seines Entwurfes: eine Freitreppe zum Platz hin, die nicht nur signifikant ist, sondern auch das Potenzial hat, einen Mehrwert für den öffentlichen Raum anzubieten. Dass Freitreppe und Dachterrasse öffentlich zugänglich sind und den Platzraum in die Höhe erweitern, ist wohl das größte Verdienst des Bibliotheksbaus für die Aufwertung des Stadtraums. Die Flanken sind bis auf ein Fensterband im Bürogeschoß weitgehend geschlossen. Die Verkleidung mit Terrakotta-Paneelen wurde gewählt, um die Schallreflexion so gering wie möglich zu halten. Da Terrakotta schön altert und die am Gürtel unvermeidliche Schmutzbelastung optisch gut ertragen kann, war diese Entscheidung schnell getroffen. Außerdem sind die Paneele im Bedarfsfall unaufwändig auswechselbar. Ebenso wie das Tragwerk der Bibliothek leitete Ernst Mayr auch das Maß der Fassadenpaneele vom Maßsystem Otto Wagners ab, der seine Stadtbahnstationen auf einem Raster von 4,05 Meter aufbaute. Ihre Breite von 1,35 Meter entspricht wiederum einem gängigen Büroraster.

Während sich das Gebäude auf den ersten Blick als geschlossene Kapsel darstellt, erschließen sich bei näherer Betrachtung und vor allem von innen eine erstaunliche Durchlässigkeit und Offenheit. Eine Serie von vertikalen Schlitzen gibt im Bereich der Eingangshalle sowie im Veranstaltungs- und Cafeteriabereich der beiden Bibliotheksgeschoße Ausblick in die Seitengassen des Gürtels und zur Stadthalle. Jeweils drei zweigeschoßige Erker stellen mit ihren verglasten Schmalseiten eine Blickverbindung nach außen her. Sheds über den Erkern bringen Oberlicht, drei Lichthöfe in der Mittelachse sorgen für die vertikale Blickverbindung bis auf die U-Bahn-Geleise. Nach Norden öffnet sich das Gebäude in allen Geschoßen über große Fensterflächen und gibt den Blick frei auf den Verkehrsstrom des Gürtels und bis zum Kahlenberg. Die Bibliothek steht mitten im städtischen Leben und lässt ihre Besucher das an vielen Punkten im und um das Haus spüren. Das nimmt dem Bildungsbauwerk jeden elitären Charakter, ist ein Anreiz für die Verkehrsteilnehmer – allein an U-Bahn-Passagieren gibt es hier täglich 35.000 – und eine Einladung, doch einmal die Bücherei aufzusuchen. Überall dort, wo Eleganz und Transparenz gezielt eingesetzt wurden, kamen Aluminium-Profilsysteme, die die Marke ALU-FENSTER führen, zur Anwendung. "Sowohl vom architektonischen Standpunkt als auch aus bauphysikalischen Gründen war die Alu-Pfosten-Riegelkonstruktion die einzig sinnvolle Lösung", so Architekt Ernst Mayr.

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